Auch nach der Corona-Pandemie hält die Baustoffkrise an. Baumaterialien wie Holz, Stahl, Kunststoff und Dämmstoffe sind weiterhin knapp. Der Mangel an Baumaterialien stellt für Oberösterreichs Bauträger ein Problem dar. Was raten Experten?
Die Knappheit an Baumaterialien ist nach wie vor ein großes Problem, das zu immer weiteren Preissteigerungen führt. Aber selbst bei hohen Ausgaben sind einige Rohstoffe nicht sofort verfügbar und Verzögerungen die Folge. Diese Umstände stellen eine bedeutende Herausforderung für alle Bauträger dar.
Mario Zoidl, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Oberösterreich, erklärt: „Eine Möglichkeit für Bauträger, die Baustoffkrise zu umgehen, ist die Verwendung von alternativen Baumaterialien. Es gibt viele neue Materialien auf dem Markt, die umweltfreundlicher und mittlerweile sogar kostengünstiger als herkömmliche Baumaterialien sind.“ Der vermehrte Einsatz von erneuerbaren und heimischen Rohstoffen, wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, wäre eine zusätzliche Option.
Eine weitere Strategie liegt in der Optimierung der Bauprozesse. Hierbei kann etwa die Anwendung modularer Systeme dazu beitragen, den Materialverschnitt zu minimieren. Zudem sollten alternative Bauverfahren in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise die Nutzung von Fertigteilen. Durch die Herstellung großer Stückzahlen können hier Kosten reduziert werden.
Neben diesen technischen Lösungen können Bauträger auch versuchen, die Krise durch eine Anpassung ihrer Geschäftsmodelle zu bewältigen. Eine Möglichkeit ist, auf den Wohnungsneubau zu verzichten und stattdessen auf den Ausbau und die Modernisierung von Bestandsgebäuden zu setzen. In vielen Städten gibt es immer noch eine große Anzahl von alten Gebäuden, die renoviert werden müssen. Der Ausbau dieser Gebäude wäre dank des geringeren Materialaufwands unabhängig von der aktuellen Baustoffkrise.
Eines sollte allen Bauunternehmen klar sein: das Rohstoffproblem wird sich keineswegs unmittelbar lösen lassen. Insbesondere nicht durch isoliert agierende Bauunternehmen. Auch in Fällen wie diesen unterstützen die Experten der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder!