Aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins in der Öffentlichkeit versucht auch die Wohnbauindustrie, ihre Energieeffizienz zu erhöhen. Energieeffizientes Wohnen basiert auf einem optimalen Verhältnis zwischen eingesetzter Energie und erzieltem Nutzen. Derzeit sind 75% aller Häuser in Europa nicht energieeffizient. Wie wird die Zukunft aussehen?
Mario Zoidl, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Oberösterreich, erläutert: „Energie sparen heißt nicht nur Strom und Wasser zu sparen, sondern auch erneuerbare Ressourcen und Energieträger zu wählen und den Energiekreislauf so optimal wie möglich zu gestalten.“ Wer also energieeffizient wohnen möchte, sollte bereits beim Bau des Hauses damit anfangen. Die durch den niedrigeren Energieverbrauch geringeren Energiekosten amortisieren dann auf Zeit die Kosten für Solaranlage, solide Dämmung, mehrfach verglaste Fenster oder den Umstieg auf erneuerbare Energieträger.
Laut Europäischer Union verbrauchen Gebäude durch Bau, Nutzung, Renovierung und Abriss 40% des Energiebedarfs und erzeugen 36% der Treibhausgasemissionen in der EU. Hinzu kommt, dass nur zwischen 0,4 und 1,2% aller Objekte jährlich für eine Sanierung in Betracht gezogen werden.
Mario Zoidl erklärt, dass es auch in bestehenden Gebäuden und Wohnräumen Möglichkeiten gibt, den Energieverbrauch zu reduzieren. Hierfür sollte man auf eine angemessene Raumtemperatur achten. Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizkosten! Um weitere Wärmeverluste zu vermeiden, ist es wichtig, Fenster und Türen verschlossen zu halten. Nachts sollten Rollläden und Vorhänge geschlossen sein. Heizkörper sollten unverstellt bleiben. Zudem ist Lüften (mehrmals täglich für einige Minuten) empfehlenswert, um eine effiziente Luftzirkulation zu garantieren. Dauerhaftes Kippen der Fenster führt hingegen lediglich zu einer ineffizienten Abkühlung der Wände.
Mario Zoidl ist sich sicher: „Nachhaltiges Wohnen ist auf dem Vormarsch.“