Oft wird innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft oder bei Hausbesitzern die Meinung vertreten, man könne sich die Kosten für eine externe Hausverwaltung sparen. Das ist jedoch aus mehreren Gründen nicht anzuraten.
Eigenverwaltungen sind zwar grundsätzlich möglich, die Anforderungen an eine moderne Hausverwaltung werden jedoch immer umfassender und sind oft unterschätzt: Neben rechtlichen, kaufmännischen und technischen Grund- bzw. Detailkenntnissen ist eine starke Sofortpräsenz und intensive Kommunikation wichtig. Zudem sind psychologische und mediative Fähigkeiten zum Erreichen gesetzlich erforderlicher Mehrheiten innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft verlangt.
Kann eine professionelle Hausverwaltung sparen helfen?
Der professionelle Hausverwalter ist ein vorausschauender Facilitymanager: Mit der umfassenden Betrachtung einer Liegenschaft stellt er die effiziente Nutzung (z. B. Betriebs- und Heizkostenoptimierungen, Energiemanagement) sicher. Damit trägt er zu deutlichen Kosteneinsparungen bei.
Wie sicher sind verwaltete Gelder? Werden sie auch veranlagt?
Ein seriöser Hausverwalter bietet Sicherheit für Ihre Vermögenswerte (Instandhaltungsrücklagen). Für jede Eigentümergemeinschaft wird ein eigenes Widmungseinlagenkonto, auf dem alle Zahlungen abgewickelt werden sowie ein gesondertes Rücklagenkonto angelegt.
Seitens der Verwaltung haben sich Zeichnungsberechtigte gegenüber der Bank mit einem Unterschriftsprobenblatt zu legitimieren. Firmenintern gilt in aller Regel mindestens das Vier-Augen-Prinzip bei Zahlungsanweisungen bzw. erfolgen bei elektronischen Überweisungen intern Mehrfachabzeichnungen. Zudem bestehen bei Banken Einlagensicherungssysteme, im Konkursfall greifen Aussonderungsrechte und hat der Verwalter gesetzlich verpflichtend eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abzuschließen.
Weiters hat der ordentliche Verwalter entsprechend den gesetzlichen Vorgaben auch für eine fruchtbringende Veranlagung von Rücklagen zu sorgen. Jeder Verwalter ist um eine bestmögliche Veranlagung bemüht, wobei Firmengröße und Verwaltungsumfang natürlich seine Verhandlungsposition gegenüber Banken stärken. Vereinbarte Konditionen sind ohne Abzüge an die betreute Wohnungseigentümergemeinschaft weiterzugeben.
Worauf legen Kunden Wert?
Die Eigentümer fordern Transparenz, Nachvollziehbarkeit und damit Sicherheit bei der Betreuung ihrer Liegenschaft. Der direkte EDV-Zugang und die Online-Beobachtung der Kontobewegungen spielen dabei eine Rolle. Dazu kommen Beratungen in rechtlichen und technischen Belangen (z. B. die Erstellung von Sanierungskonzepten).
Woran orientiert sich das Honorar einer Hausverwaltung?
Das Honorar ist grundsätzlich frei vereinbar. Meist orientiert man sich dabei an den Sätzen des MRG oder der für den gemeinnützigen Wohnbereich geltenden Verordnung. Dabei wird jedoch zwischen Honorarsätzen für ordentliche Verwaltungstätigkeiten (lt. Wohnungseigentumsgesetz) und außerordentlichen, gesondert zu honorierenden Dienstleistungen, unterschieden.
Worauf sollte man bei Bestellung eines Hausverwalters achten?
Das Angebot an Hausverwaltungen ist groß. Nicht selten ist dabei nur das angebotene Honorar ausschlaggebend. Qualität zeigt sich jedoch erst über Jahre. Wichtig bei der Auswahl ist die Abschätzung, ob die Hausverwaltung mit ihrer Erfahrung, ihrem Know-how und ihren Ressourcen überhaupt in der Lage ist, die Herausforderungen in Relation zur Größe der Einheiten zu bewältigen.