Das österreichische Mietrecht ist ein komplexes Rechtsgebiet. Es regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen Mieter und Vermieter und bietet Schutz für beide Seiten. Immobilientreuhänder empfehlen daher, sich mit den grundlegenden Aspekten des Mietrechts in Österreich vertraut zu machen.
Die zentrale Grundlage des Mietrechts bilden Mietverträge. In ihnen werden die rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen Mietern und Vermietern vereinbart. Dazu gehören befristete Mietverträge, bei denen das Ende der Mietdauer im Voraus festgelegt ist, sowie unbefristete Mietverträge, bei denen kein festes Enddatum vereinbart wird. Zum Schutz aller Parteien empfehlen die Immobilientreuhänder der WKOÖ Mietern und Vermietern, ihre Mietverträge gründlich zu prüfen und erst bei Verständnis sämtlicher Klauseln zu unterzeichnen. Das Bewusstsein über die gegenseitigen rechtlichen Verpflichtungen hilft dabei, unnötigen Streitfällen vorzubeugen.
Die zentrale Pflicht eines Vermieters besteht darin, dem Mieter eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, die den vertraglichen Vereinbarungen entspricht. Das bedeutet, dass die Wohnung bewohnbar und frei von nutzungsbeeinträchtigenden Mängeln sein muss. Daher liegt es auch in der Verantwortung des Vermieters, die Instandhaltung und Reparatur der vermieteten Wohnung zu gewährleisten. Mario Zoidl, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Oberösterreich, betont: „Es ist ratsam, den Zustand der Wohnung vor dem Einzug zu dokumentieren, um eventuelle Streitigkeiten über Schäden oder Mängel zu vermeiden.“
Umgekehrt ist der Mieter verpflichtet, sachgemäß mit der ihm zur Verfügung gestellten Immobilie umzugehen. Zur Absicherung des Vermieters gegen willkürlich vom Mieter verursachte Schäden ist es üblich, von letzterem eine Kaution, die in der Regel maximal drei Monatsmieten entspricht, einzufordern. Treten mieterverursachte Mängel auf, kann zu deren Reparatur auf diese Kaution zurückgegriffen werden.
Darüber hinaus sind seitens beider Parteien vor allem die gültigen Sicherheitsvorschriften und die gegenseitige Privatsphäre zu respektieren.